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Freitag, 5. August 2011

Gemeinschaftskunde - Veränderung der Familie

Alltag vor fünfzig Jahren und heute
Noch vor fünfzig Jahren war die Ehe die einzig allgemein anerkannte Form des Zusammenlebens. Über 90 % der Bevölkerung haben damals geheiratet. Kinderlose Ehen waren die Ausnahme. Viele Ehen waren sogenannte Versorgerehen, in denen der Mann arbeitete und die frau sich um den Haushalt und den Nachwuchs kümmerte.
Aber nicht nur die Familie war anders, sondern auch ihr ganzes Umfeld. Die meisten Kinder besuchten die Hauptschule. Mit 14 oder 15 begannen sie eine Lehre oder arbeiteten als ungelernte Arbeiter. Arbeitskräfte waren gesucht. Berufswechsel oder auch beruflich bedingte Ortswechsel waren selten. Die Zugezogenen - das waren hauptsächlich Gastarbeiter oder Flüchtlinge aus der damaligen Deutschen Demokratischen Republik. Die Löhne stiegen und die Familien sparten auf das Häuschen und das Auto. Die Wohnungen waren kleiner. Man lebte enger aufeinander. Im Fernsehen gab es nur zwei Programme, schwarzweiß und erst ab dem Nachmittag. Außerhalb der großen Städte war das Freizeitangebot mager.
Heute sieht das Umfeld der Familie anders aus. Die Berufsaussichten nach der Ausbildung sind unsicher. darum kommt es auf einen möglichst hohen und guten Schulabschluss an. Die Berufsausbildung endet heute nicht mit 17 oder 18 Jahren, sondern geht erst mit 24 oder 25 zu ende. Entsprechend später stehen die Kinder finanziell auf eigenen Füßen. Sie ziehen später in eine eigene Wohnung, heiraten später und gründen später eine eigene Familie. Andere Lebensziele und andere Erwartungen an das eigene Leben und an den Partner verändern das Zusammenleben ebenso. Heiraten und Familie gründen sind heute kein Muss mehr.

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